Öl auf Leinwand. Andreas Martin. Mitte 18. Jahrhundert

Andreas Martin (1699-1763) war ein Brüsseler Künstler, der zu seiner Zeit für seine Fantasielandschaften sowie für seine Darstellungen der Stadt und ihrer Umgebung bekannt war. Auf diesem Bild ist im Vordergrund ein gross Schiff zu sehen, dass mit wehenden Flaggen im Hafen von Brüssel einläuft. Die Stadt ist am Turm des Rathauses zu erkennen, das im Hintergrund erscheint.

Der Hafen von Brüssel

Ursprünglich befand sich der Hafen der Stadt an den Ufern der Senne. Nach dem Bau des 1561 eingeweihten Willebroeck-Kanals wurde er nach und nach aufgegeben. Mit diesem Kanal erreichen größere Schiffe schneller Antwerpen. Er führte bis in den Kern von Brüssel. Nach und nach wurden mehrere Docken angelegt, um dem Bedarf eines ständig wachsenden Handelsgeschehens gerecht zu werden. Zwei von ihnen sind hier zu sehen.

In dem vorderen Becken wartet ein Boot auf seine Passagiere auf dem Weg nach Vilvorde oder Antwerpen.

In dem Becken dahinter, das durch eine Hebebrücke davon getrennt ist, legen zwei Schiffe an den Ladekais an. Eine bunte Menge ist dort sehr beschäftigt.

Eine verschwundene Gegend

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Hafen erneut verlegt und zog in die moderneren Anlagen im Nordosten der Stadt um. Die Hafenbecken in der Stadt wurden zugeschüttet und gaben Raum für weitläufige Esplanaden. Das Gemälde hält die Erinnerung an dieses alte Hafenviertel fest, das heute unter dem Namen Sankt Katharinenviertel bekannt ist. Ferner sind mehrere heute verschwundene Gebäude zu sehen, darunter die Kirche Sankt Gery ganz rechts oder auch der Turm der Sankt-Nikolauskirche links vom Rathaus.

Nächster Schritt

Nun geht es weiter zum nächsten Raum, in dem Ausblicke auf emblematische Dokumente gezeigt werden. In der Mitte erwartet Sie ein Gemälde, das der Grossen Marktplatz darstellt, der durch sein Rathaus leicht zu erkennen ist.