Aquarell von Jacques Carabain. 1895
Dieses Aquarell gehört zu einer Serie von 59 Stadtansichten, die die Stadt Brüssel gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Auftrag gegeben hat. Man wollte so die Erinnerung an die Stadtviertel bewahren, deren Abriss bereits beschlossen war. Zu dieser Zeit gab es in Brüssel viele städtebauliche Projekte, die die Sanierung der Altstadt, bessere Mobilität und wirtschaftliche Entwicklung zum Ziel hatten.
Jacques Carabain (1834-1933)
Dieser niederländisch-belgische Künstler, bekannt für seine Landschaften und Stadtansichten, ist ein hervorragender Zeichner. Er erhielt den Auftrag vom Bürgermeister Charles Buls und schuf kunstsinnige, aber gleichzeitig auch sehr genaue, dokumentarische Darstellungen.
Die Rue Montagne de la Cour
Diese Straße, deren Ursprung aufs Mittelalter zurückgeht, war eine der wichtigsten, die Ober- und Unterstadt verbindenden Achsen. Nach unten verlaufend, trifft sie auf die Rue de la Madeleine, mit der sie im 19. Jahrhundert eine wichtige luxuriöse Geschäftsstraße bildet.
Der Kunstberg (Mont des Arts)
Von der Rue Montagne de la Cour besteht heute nur noch ein kleines Stück, welches unterhalb der Place Royale gelegen ist. Der Rest verschwand mit der Anlage des Kunstbergs. Dieses in zwei Phasen (um die Jahrhundertwende und während der fünfziger und sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts) angelegte Bauprojekt sollte ein neues kulturelles, monumentales Zentrum schaffen, und führte somit auch zur Zerstörung von Vierteln der Altstadt mit Wohnvierteln und kommerzieller Nutzung.
Nächster Schritt
Der folgende Abschnitt stellt mehrere Städtebauprogramme vor, die Brüssel geprägt haben, sowie ein Kleinmodell eines Teils des unteren und oberen Teils der Stadt im 17. Jahrhundert. Das nächste kommentierte Kunstwerk ist an der linken Tafel zu sehen.